Eine Thrombose ist die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einem Blutgefäß, das den normalen Blutfluss behindert. Thrombosen können in allen Blutgefäßen auftreten, am häufigsten jedoch in den tiefen Beinvenen (tiefe Venenthrombose, TVT) oder in den Arterien. Die Symptome können je nach Lokalisation und Ausmaß der Thrombose unterschiedlich sein, es gibt jedoch eine Reihe charakteristischer Anzeichen, die auf eine Thrombose hinweisen können.
Die tiefe Venenthrombose (TVT) ist die häufigste Form der Thrombose und betrifft vor allem die Venen der Beine. Die Symptome sind individuell verschieden und nicht immer sofort erkennbar. Vor allem bei kleineren oder noch nicht weit fortgeschrittenen Thrombosen kann es vorkommen, dass gar keine Beschwerden auftreten. Dennoch gibt es einige typische Anzeichen, die auf eine TVT hinweisen können.
Ein häufiges Symptom ist eine Schwellung des betroffenen Beines. Diese kann deutlich sichtbar sein und sich vor allem im Bereich des Ober- oder Unterschenkels bemerkbar machen. Betroffene empfinden das Bein oft als dicker und schwerer als sonst. Ein weiteres typisches Merkmal sind Schmerzen in der betroffenen Region, die sich vor allem beim Stehen oder Gehen verstärken können. Diese Schmerzen können sich als dumpfes Ziehen, aber auch scharf oder stechend äußern, je nachdem, wo sich das Gerinnsel befindet und wie stark es ausgeprägt ist. Zusätzlich kann es zu einer Rötung und Überwärmung der Haut über der betroffenen Vene kommen. Dies deutet auf eine lokale Entzündungsreaktion hin, die durch das Blutgerinnsel ausgelöst wurde. In einigen Fällen kommt es auch zu einer Veränderung des Hautbildes. Die Haut kann gespannt, glänzend oder unregelmäßig erscheinen, was auf eine Flüssigkeitsansammlung im Gewebe hinweist. Da eine tiefe Venenthrombose mit dem Risiko schwerwiegender Folgeerkrankungen wie Lungenembolie oder chronisch venöser Insuffizienz einhergeht, ist es wichtig, bei entsprechenden Symptomen frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.
Eine sehr ernste Gefahr der tiefen Beinvenenthrombose ist die Lungenembolie. Löst sich ein Thrombus aus der betroffenen Vene, kann er über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort die Blutversorgung blockieren. Dies führt zu lebensbedrohlichen Symptomen, die eine sofortige ärztliche Behandlung erfordern.
Ein besonders gravierendes Symptom ist plötzlich auftretende Atemnot, die sich rasch verschlimmern kann. Die Betroffenen haben das Gefühl, nicht tief genug Luft holen zu können. Hinzu kommen oft stechende Schmerzen in der Brust, die sich beim Atmen oder Husten verstärken. Ein weiteres mögliches Symptom ist das Auftreten von Husten, der sowohl trocken als auch produktiv sein kann. In schweren Fällen kann es sogar zu blutigem Auswurf kommen. Eine Lungenembolie kann auch zu Kreislaufproblemen führen. Die Minderdurchblutung der Organe macht sich häufig durch Schwindel oder Bewusstlosigkeit bemerkbar, in schweren Fällen kann es sogar zu einem Kreislaufschock kommen. Da eine unbehandelte Lungenembolie lebensbedrohlich sein kann, ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Lungenembolie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Arterielle Thrombosen entstehen, wenn sich ein Blutgerinnsel in einer Arterie bildet und die Blutzufuhr zu den betroffenen Organen unterbricht. Eine häufige Form ist der akute Verschluss einer Extremitätenarterie, der meist mit charakteristischen Symptomen einhergeht.
Typisch ist das plötzliche Auftreten starker Schmerzen, die oft als heftig und stechend beschrieben werden. Insbesondere bei Thrombosen in den Beinen oder Armen nehmen die Schmerzen mit der Zeit an Intensität zu. Gleichzeitig kann die betroffene Extremität auffallend blass oder sogar bläulich erscheinen, da die Blutzufuhr stark eingeschränkt oder vollständig unterbrochen ist. Außerdem fühlt sich das betroffene Bein oder der Arm ungewöhnlich kalt an. Ein weiteres Warnzeichen ist ein Taubheitsgefühl oder eine zunehmende Schwäche in der betroffenen Extremität. Dies deutet darauf hin, dass Nerven und Muskeln nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Da eine arterielle Thrombose unbehandelt schwerwiegende Folgen wie Gewebeschäden oder sogar den Verlust der Extremität nach sich ziehen kann, ist eine rasche medizinische Versorgung von entscheidender Bedeutung.
Ein Schlaganfall, der durch eine Thrombose in den Hirnarterien verursacht wird, ist eine sehr ernste und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die sofortige medizinische Hilfe erfordert. Die Symptome treten in der Regel plötzlich auf und können je nach betroffener Hirnregion unterschiedlich ausgeprägt sein.
Typisch ist eine plötzlich einsetzende Schwäche oder Lähmung einer Körperseite, die sich oft in einem betroffenen Arm oder Bein äußert und die Bewegungsfähigkeit erheblich einschränken kann. Gleichzeitig treten häufig Sprachstörungen auf, bei denen die Betroffenen entweder undeutlich sprechen oder Schwierigkeiten haben, Worte richtig zu formulieren. Auch Seh- und Koordinationsstörungen gehören zu den möglichen Anzeichen eines Schlaganfalls. Plötzlich auftretende Sehstörungen, teilweiser oder vollständiger Sehverlust auf einem Auge oder starke Gleichgewichtsstörungen, die das Gehen unsicher machen, können darauf hinweisen, dass ein Blutgerinnsel eine Hirnarterie verschlossen hat. Ein weiteres Symptom ist ein plötzlich einsetzender, ungewöhnlich starker Kopfschmerz, der ohne erkennbare Ursache auftritt und auf einen thrombotischen Verschluss hindeuten kann. Da ein unbehandelter Schlaganfall zu bleibenden Schäden führen kann, ist es äußerst wichtig, bei den ersten Anzeichen sofort den Notarzt zu rufen, um schnellstmöglich eine adäquate medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Bei einer Mesenterialthrombose wird die Blutversorgung des Darms durch ein Blutgerinnsel blockiert, was zu einer akuten Unterversorgung des Verdauungstraktes führt. Dies äußert sich in charakteristischen Symptomen, die schnell und heftig auftreten können. Ein auffälliges Zeichen sind plötzlich einsetzende, sehr starke Bauchschmerzen, die oft wellenförmig verlaufen und an Intensität zunehmen. Gleichzeitig leiden viele Patienten unter starker Übelkeit, die oft mit Erbrechen einhergeht. In schweren Fällen kann es zu Blutungen im Verdauungstrakt kommen, die zu blutigem oder schwarz gefärbtem Stuhl führen. Diese Symptome erfordern eine sofortige ärztliche Abklärung, da eine unbehandelte Mesenterialthrombose zu schwerwiegenden und zum Teil lebensbedrohlichen Komplikationen wie Sepsis und Multiorganversagen führen kann.
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