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Thrombose Bein

Eine Thrombose am Bein ist eine ernste Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einer tiefen Vene bildet und den normalen Blutfluss behindert. Besonders häufig ist die tiefe Beinvenenthrombose (TVT), bei der Venen im Unterschenkel oder Oberschenkel betroffen sind. Wird die Thrombose nicht behandelt, besteht die Gefahr, dass sich das Gerinnsel löst und mit dem Blutstrom in die Lunge gelangt. Dies kann zu einer Lungenembolie (plötzlicher Verschluss einer Lungenarterie durch ein Blutgerinnsel) führen, was im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein kann. Da Thrombosen häufig zunächst unbemerkt verlaufen oder unspezifische Symptome verursachen, ist es wichtig, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Ursachen
    • Veränderungen der Blutzusammensetzung (z. B. Gerinnungsstörungen)
    • Verlangsamung des Blutflusses (Bewegungsmangel, Bettlägerigkeit)
    • Schädigung der Gefäßwand (Verletzungen, Operationen)
  • Symptome
    • Schwellung, Spannungsgefühl, Schmerzen (meist Wade)
    • Rötung oder Blaufärbung der Haut
    • Überwärmung des betroffenen Bereichs
    • Möglich: symptomloser Verlauf
  • Diagnostik
    • Klinische Untersuchung (Schwellung, Verfärbung, Schmerzen)
    • Dopplersonographie als wichtigste Bildgebung
    • D-Dimer-Test zum Thromboseausschluss
    • Phlebographie bei unklaren Fällen
  • Behandlung
    • Medikamentös: Heparin/DOAKs zur Blutverdünnung
    • Operativ:
      • Thrombektomie (mechanische Entfernung)
      • Kathetergestützte Thrombolyse (medikamentöses Auflösen)
      • Cava-Filter (bei Kontraindikation für Antikoagulation)
    • Nachsorge: Langfristige Blutverdünnung, Kompressionsstrümpfe, Bewegung
  • Kostenübernahme
    • Gesetzliche und private Kassen übernehmen die Behandlung (abhängig von Tarif und Notwendigkeit)
  • Prävention
    • Regelmäßige Bewegung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr
    • Kompressionsstrümpfe bei Risikopatienten oder langen Reisen
    • Gesunde Ernährung, Vermeidung von Risikofaktoren (Rauchen, Übergewicht)

Ursachen der Erkrankung

Eine Beinvenenthrombose wird durch drei Hauptfaktoren verursacht, die als Virchow-Trias bekannt sind: Verlangsamung des Blutflusses (Blutstase), erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes (Hyperkoagulabilität) und Schädigung der Gefäßwand (Endothelschädigung).

Eine Verlangsamung des Blutflusses tritt häufig bei längerer Immobilität auf, z. B. nach Operationen, Bettlägerigkeit oder langen Reisen. Eine erhöhte Gerinnungsneigung kann genetisch bedingt sein oder durch Faktoren wie Schwangerschaft, hormonelle Verhütungsmittel oder bestimmte Erkrankungen verstärkt werden. Gefäßschäden entstehen durch Verletzungen, Operationen oder chronische Entzündungen, oft begünstigt durch Krampfadern oder frühere Thrombosen.

Artemed Fachklinik Muenchen Phlebologie - Thrombose am Bein

Symptome

Die Symptome einer Beinvenenthrombose können sehr vielfältig sein und entwickeln sich oft schleichend. Typische Anzeichen sind eine einseitige Schwellung (Ödem), Spannungsgefühl und ziehende Schmerzen, meist in der Wade oder im Oberschenkel. Oft ist die Haut über der betroffenen Vene gerötet oder bläulich verfärbt (Zyanose) und fühlt sich wärmer an als die Umgebung.

In manchen Fällen verläuft eine tiefe Beinvenenthrombose jedoch ohne spürbare Beschwerden und bleibt unbemerkt. Bei unerklärlichen Schmerzen oder Schwellungen im Bein sollte daher frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden.

Diagnostik

Die Diagnose einer Thrombose im Bein beginnt mit der Untersuchung der typischen Symptome wie Schwellung, Rötung und Schmerzen. Anschließend wird meist eine Dopplersonographie (Ultraschalluntersuchung) der Venen durchgeführt, um den Blutfluss zu überprüfen und ein mögliches Blutgerinnsel sichtbar zu machen.

Ein zusätzlicher D-Dimer-Test (Nachweis von Fibrin-Abbauprodukten) kann Hinweise auf eine Thrombose geben oder diese mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen. In unklaren Fällen kann eine Phlebographie (Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel) notwendig sein.

Artemed Fachklinik Muenchen Phlebologie - Sonographie Thrombose Untersuchung

Behandlung

Eine Thrombose des Beins erfordert eine rasche und gezielte Behandlung, um schwerwiegende Komplikationen, zu vermeiden. Die erforderliche Therapieform (konservativ oder operativ) ist dabei abhängig vom Ausmaß der Thrombose sowie den individuellen Risikofaktoren des Patienten.

Konservative Behandlung

Bei der konservativen Behandlung wird versucht, das Wachstum des Blutgerinnsels zu verhindern, das Embolierisiko zu senken und die Durchblutung zu verbessern. Dazu werden vor allem gerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulanzien) wie Heparin oder direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) eingesetzt. Sie verhindern eine erneute Gerinnselbildung und ermöglichen dem Körper, den Thrombus allmählich abzubauen.

Zusätzlich wird das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen, um den venösen Rückfluss zu unterstützen und Schwellungen zu reduzieren. Auch körperliche Bewegung spielt eine wichtige Rolle, da sie die Durchblutung fördert und das Risiko einer erneuten Thrombose senkt. Eine frühzeitige und konsequente Therapie kann helfen, Langzeitkomplikationen wie das postthrombotische Syndrom (chronische Venenschwäche) zu vermeiden.

Operative Behandlung

In spezifischen Fällen, insbesondere bei ausgedehnten Thrombosen oder wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend sind, ist eine operative Behandlung erforderlich. Eine der häufigsten Methoden ist die Thrombektomie, bei der das Blutgerinnsel mechanisch aus der Vene entfernt wird. Diese Intervention wird in der Regel minimalinvasiv mittels Kathetertechnik durchgeführt, wodurch das umliegende Gewebe geschont und das Risiko postoperativer Komplikationen reduziert wird.

Eine weitere Methode ist die kathetergestützte Thrombolyse, bei der ein Medikament direkt in den Thrombus appliziert wird, um ihn aufzulösen. Diese Behandlung ist insbesondere bei frischen Thrombosen sinnvoll. Falls eine medikamentöse Antikoagulation (Blutverdünnung) kontraindiziert ist oder ein hohes Embolierisiko besteht, kann eine Implantation eines Vena-Cava-Filters (Filter in der unteren Hohlvene) in Erwägung gezogen werden, um das Eindringen von Thromben in die Lungenarterien zu verhindern.

Nachsorge

Nach einer operativen Thrombosebehandlung ist eine sorgfältige Nachsorge von essenzieller Bedeutung, um das Risiko von Rückfällen und Komplikationen zu minimieren. Eine langfristige Antikoagulationstherapie ist erforderlich, um das erneute Auftreten von Thrombosen zu verhindern. Die Dauer der Medikation wird individuell anhand der vorliegenden Risikofaktoren bestimmt und beträgt in der Regel mehrere Monate.

Zudem wird das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen, um die venöse Durchblutung zu unterstützen und Schwellungen zu reduzieren. Bewegungstherapie, angepasst an den Gesundheitszustand des Patienten, trägt ebenfalls zur langfristigen Verbesserung der venösen Funktion bei. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch den behandelnden Arzt sind notwendig, um den Therapieverlauf zu überwachen und frühzeitig mögliche Komplikationen zu erkennen.

Die Kombination aus operativer Intervention, medikamentöser Behandlung und gezielter Nachsorge stellt sicher, dass die Thrombose effektiv behandelt wird und das Risiko für erneute thrombotische Ereignisse minimiert wird.

Kostenübernahme

Die Behandlung einer Thrombose wird in der Regel von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen, sofern eine medizinische Notwendigkeit vorliegt.

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für Diagnostik, Medikamente, Operationen und Kompressionsstrümpfe, wobei Zuzahlungen für Medikamente oder Hilfsmittel anfallen können. Private Krankenversicherungen hingegen decken in der Regel sämtliche Kosten, abhängig vom gewählten Tarif. In vielen Tarifen sind zudem spezielle Reha-Maßnahmen inbegriffen. Es empfiehlt sich, vor einer geplanten Operation oder Therapie eine Rückfrage bei Ihrer jeweiligen Versicherung zu stellen.

Thrombose vorbeugen

Es stehen verschiedene Maßnahmen zur Prävention einer Thrombose zur Verfügung. Regelmäßige Bewegung, wie etwa Gehen, Radfahren oder Schwimmen, fördert die Durchblutung und ist als präventive Maßnahme von entscheidender Bedeutung. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann insbesondere bei langen Reisen oder nach Operationen hilfreich sein. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5-2 Litern Wasser täglich hilft, das Blut dünnflüssig zu halten.

Zudem sollte man langes Sitzen oder Stehen vermeiden, indem häufige Bewegungspausen eingelegt werden. Eine gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle können das Risiko für Gefäßverengungen und Gerinnungsstörungen reduzieren. Auch Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes sollten kontrolliert werden, um das Risiko einer Thrombose zu minimieren.

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